Christmette, Christvesper
Vor allem in katholischen Gegenden verbreiteten Bezeichnungen
für den Gottesdienst in der Heiligen Nacht. In neuerer Zeit hat auch die
evangelische Kirche neue Formen der Christmesse gefunden und diese zu einem vor
allem musikalischen ausgestatteten Gottesdiensten besonderer Art umgeformt.
Weihnacht der Tiere
Die Bauern bezogen Tiere und Bäume in das Brauchtum mit ein. Am
Heiligen Abend ist es im ländlichen Bereich der Brauch, nach der Christmette
durch den Stall zu gehen. Tier bekommen dann Leckerbissen (Äpfel, Semmeln, Nüsse
etc.). Der Landmann sprach mit den Tieren und Bäumen an diesem Abend und bekam
auch oft Antwort. Heute geht oft der Bauer am Heiligen Abend durch Haus und
Stall, beräuchert (mit Weihrauch) und besprengt (mit Weihwasser) all´ seine
Tiere.
Im 6. Jhdt schon war man der Überzeugung, dass die Tiere am Heiligen Abend
sprechen könnten. Es hingt damit zusammen, dass ja im Stall zu Bethlehem die
Tiere das Jesuskind besuchten und ihm Gaben überbrachten und mit ihm sprachen.
Weihnachtsaufführungen...
So nennt man aus der kirchlichen Liturgie hervorgegangene
religiöse Volksschauspiele, die in volkstümlicher Art an das Geschenken um die
Geburt Christi erinnern.
Weihnachtsoratorium
Nicht wegzudenken aus den Konzertsälen der Vorweihnachtszeit
sind die aus den Weihnachtsspielen abzuleitenden Weihnachtsoratorium. Die wohl
bekanntesten schenkte uns im 17. Jahrhundert Heinrich Schütz, im 18. Jht. Johann
Sebastian Bach und im 19. Jahrhundert Joseph Haas mit dem Weihnachtsliederspiel
"Christnacht" .
Weihnachtsgrußkarten
Zu Weihnachten Grüße zu verschicken, ist eine noch recht junge
Tradition. Die erste Weihnachtskarte soll 1841 von einem schottischen
Buchhändler zwecks Schaufensterdekoration ausgestellt worden sein. Erst zwei
Jahre später wurden nachweislich die ersten Exemplare per Post versandt. Damals
kosteten die Karten übrigens rund einen Schilling, eine Summe, für die immerhin
ein leckeres Weihnachtsessen erhältlich gewesen wäre.
Weihnachtswetter
"Ist es Grün zur Weihnachtszeit, fällt der Schnee auf Ostereier,
Ist´s windig in den Weihnachtstagen, sollen viel Obst die Bäume tragen,
Hängt zu Weihnacht Eis an den Weiden, kannst du zu Ostern Palmen schlagen".
So lauten einige der bekanntesten volkstümlichen Wetterregeln im Zusammenhang
mit der Weihnachtszeit.
Ebenso bekannt wie vor allem von den Wintersportlern gefürchtet
ist das so genannte Weihnachtstauwetter, ein in Mitteleuropa häufig
auftretender, durch den Vorstoß milder Meeresluft
(Weihnachtszyklone) nach einer Kälteperiode ausgelöster, bis weit in den
Kontinent hinein reichender Wärmerückfall in der Zeit zwischen Weihnacht und
Neujahr.
Aberglaube / Brauchtum...
Am Hl. Abend sollten siebenerlei verschiedene Sachen gegessen
werden, damit Gesundheit und Glück einkehren. Andern orts wird auch von
neunerlei Speisen berichtet.
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