Adventkalender Türchen
Der Adventskalender ist ursprünglich dafür gedacht, insbesondere Kinder auf das
Weihnachtsfest in freudiger Erwartung hinzu führen.
Während die Motive des Bildhintergrundes und die Herstellungsweise wechseln,
bleibt die Anzahl der Kästchen, hinter deren aufklappbaren Türchen sich Bilder,
Schokoladeplättchen oder Überraschungen verbergen, mit 24 konstant. Dies
entspricht den Tagen vom 1. Dezember bis Heilig Abend am 24 Dezember.
Verschiedene "Kalender"
Einst wurde in religiösen Familien im Dezember 24 Bilder nach und nach an die
Wand gehängt.
Andere Variante: 24 an die Wand oder Türe gemalte Kreidestriche, von denen die
Kinder täglich einen wegwischen durften. Oder es wurden Strohhalme in eine
Krippe gelegt, für jeden Tag einer, bis hin zum Heilig Abend.
Weiter Formen sind die Weihnachtsuhr, oder aber eine Adventskerze die, jeden Tag
bis zur nächsten Markierung abgebrannt werden durfte.
Ursprung des Adventkalenders
Die wohl früheste Form eines Adventskalenders stammt aus dem Jahre 1851! Das
erste gedruckte Exemplar verdankt seine Existenz den Kindheitserlebnissen eines
schwäbischen Pfarrersohnes aus Maulbronn, Gerhard Lang (1881-1974). Seine Mutter
zeichnete 24 Kästchen auf einen Karton, auf jedes war 1 "Wibele" genäht.
Als Teilhaber der lithographischen Anstalt Reichhold & Lang verzichtete Gerhard
Lang auf die Gebäckstücke und verwendete stattdessen farbenprächtige
Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen Pappkarton geklebt werden konnten.
1908 verließ dieser erste, wenn auch noch fensterlose Adventskalender die
Druckpresse. Er bestand aus 2 Blätter, auf einem waren Zahlen, auf dem anderen
Engelsbilder. Jeden Tag wurde nun ein Engel ausgeschnitten und auf eine Zahl
geklebt.
Ab 1920 fand er auch international Anerkennung und Verbreitung. Später (in den
dreißiger Jahren) stanzte Lang kleine Fenster in das Blatt mit den Zahlen und
klebte den Bilderbogen dahinter.
Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Adventskalenders ein jähes Ende. Erst
in der Nachkriegszeit konnte der Adventskalender wieder an seinem Erfolg
anknüpfen.
Von Beginn an war der Adventskalender als Handelsartikel entworfen und
kommerziell genutzt. Diese kommerzielle Auslegung führt dazu, dass christliche
Motive ganz in den Hintergrund treten und Comicfiguren an deren Stelle leider
oft treten.
Im Zuge der Kulturpolitik im Dritten Reich, ersetzte man die christlichen Motive
durch Märchenfiguren, die germanisch-mythische Götter und Dämonen
versinnbildlichen sollten.
Schokoladen-Adventskalendern wurden in den sechziger Jahren erstmals "
hergestellt. Heute kann man schon (fast) jede Art von Überraschung hinter den
Türchen des Kalenders finden. Besonderen Reiz üben natürlich selbst gefüllte und
gebastelte Kalender aus.
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